Fühlen, tasten, sich bewegen

10. März 2025

Schon bei ganz alltäglichen Abläufen lässt sich das Körpergefühl, die Geschicklichkeit, der Tast-, Bewegungs- und Gleichgewichtssinn fördern: Auf dem Weg zum Kindergarten kann Ihr Kind auf einem Bein auf den Linien der Gehsteigfliesen hüpfen, im Wald findet sich mal ein Baumstamm zum Balancieren, Sofa, Stuhl und Bank bieten die Möglichkeit für einen Parcours. Auch auf einem Spielplatz lassen sich meist viele Bewegungsarten ausprobieren. Wenn es das Wetter und die Umgebung hergeben, am besten ohne Schuhe: rennen, klettern, hangeln, kriechen, hüpfen, schwingen …
Eine bewusste und aufmerksame Körperwahrnehmung stärkt die Persönlichkeitsentwicklung.

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Bild: iStock/SolStock

Im Folgenden haben wir Ihnen einige Ideen zusammengestellt, die gezielt ein gesundes Körpergefühl schulen, die Spaß machen und die Sie als 5-Minuten-Spiele schnell im Alltag umsetzen können.

Stopptanz

Legen Sie die Lieblingsmusik Ihres Kindes ein und tanzen Sie gemeinsam. Drücken Sie unerwartet die Stopptaste. Sobald die Musik anhält, muss auch Ihr Kind „einfrieren“.

Können Sie und Ihr Kind die Geste wenigstens ein paar Sekunden halten? Natürlich darf auch Ihr Kind einmal die Stopptaste betätigen …

Marionette

Sagen Sie Ihrem Kind: Du bist heute meine Marionette! Zunächst steht Ihr Kind ruhig da. Jetzt soll es sich nach Ihren Anweisungen bewegen:
Ich ziehe den Faden von der linken Hand. Das Kind bewegt nun langsam bis auf Ihr „Stopp“ die linke Hand, wie von einem Faden gezogen, nach oben und hält sie an dieser Stelle.

Ich ziehe nun am rechten Ohr, am linken Knie, am rechten großen Zeh …
Wichtig ist es, auf langsame Bewegungen zu achten. Turnen Sie am besten spiegelverkehrt Ihrem Kind die Aufgaben vor. Übrigens: Mit dieser Übung schulen Sie auch das Verständnis für links und rechts!

Spiegelbild

Das ist eine ähnliche Übung: Sie turnen etwas vor, Ihr Kind steht Ihnen gegenüber und ist Ihr Spiegel.

Klappt die Übung auch bei Grimassen? Erfinden Sie dabei auch immer wieder Bewegungen, die die Körpermitte kreuzen. Damit werden die beiden Gehirnhälften miteinander verknüpft. Die linke Gehirnhälfte ist für logisch-analytisches Denken und Verstehen zuständig, die rechte für Kreativität und intuitives Erfassen. Nur ein gutes Zusammenspiel lässt uns unser ganzes Potential nutzen.
Zwei weitere Übungsbeispiele dazu finden Sie auch hier auf dem „Fitnesswürfel“ zum Basteln.

Schattenboxen

Auch für diese Übung braucht Ihr Kind einen Partner. Stellen Sie sich mit ca. einem Meter Abstand gegenüber auf. Einer ist der Boxer, der andere sein Schatten. Schlägt der Boxer nun in Richtung Schulter des Schattens, so muss dieser seine Schulter ein Stück nach hinten wegziehen. Geht der nächste Bewegungsschlag in Richtung Bauch, so krümmt sich der Schatten usw.
Wichtig ist es, alle Bewegungen sehr langsam auszuführen, um die Reaktionen gut überlegen zu können. Boxer und Schatten können auch nach jedem „Schlag“ die Rollen tauschen. Gerade für kleine Wirbelwinde ist dies eine gute Möglichkeit für einen „friedfertigen“ Kampf, der nebenbei die Konzentration fördert.

Lust auf eine Herausforderung für die ganze Familie?

Machen Sie doch mal einen Ein-Bein-Stand-Wettbewerb: Wer schafft es am längsten? Neben Bewegungsübungen, die den ganzen Körper betreffen, ist es natürlich auch wichtig den Tastsinn und die Feinmotorik zu trainieren. Auch hierzu ein paar Ideen:

Dinge erraten – beim Waldspaziergang

Wenn Sie mit Ihrem Kind im Wald unterwegs sind, suchen Sie einen Gegenstand (z.B. ein Fichtenzapfen, ein Stein, ein Schneckenhaus …). Lassen Sie Ihr Kind die Hände hinter den Rücken halten und legen Sie dort in seine Hände Ihr Fundstück. Kann Ihr Kind das Ding nur durch Fühlen erraten?
Dieses Spiel funktioniert natürlich auch in der Küche, dem Kinderzimmer, dem Wohnzimmer usw.!

Rückenbilder

Zeichnen Sie mit den Fingern sich gegenseitig einen einfachen Gegenstand auf den Rücken. Können Sie ihn erraten?
Im Sommer funktioniert die Übung auch besonders gut mit Sonnencreme auf nackter Haut.

Ein Bild mit Fingerfarben

Bild: iStock/evgenyatamanenko

Lassen Sie Ihr Kind ein großformatiges Bild, gemalt mit echten Fingerfarben und der ganzen Hand (am besten im Freien), gestalten oder ein kleineres Bild nur aus Fingerabdrücken, gemacht mit einem Stempelkissen! Spaß und taktile Sensibilisierung kommen dabei nicht zu kurz.
Übrigens: Aus Fingerabdrücken lassen sich lustige Figuren zeichnen und schöne Karten zum Verschenken gestalten!

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